Oktober 2009 in einer kleinen Hebammenpraxis in Hamburg. Sechs werdende Mütter mit kugelrunden Bäuchen sitzen im Schneidersitz auf dem Boden und lächeln sich erwartungsfroh an.

Zwei davon waren wir, Christine und Lisa, damals Mitte 30, einander auf Anhieb sympathisch. So sympathisch, dass sich schnell eine Freundschaft entwickelte, eine gefühlt überlebenswichtige Freundschaft. Denn die ersten Wochen mit einem Neugeborenen sind wunderschön, aber auch verwirrend, über alle Maßen fordernd, verunsichernd und kräftezehrend. Wie gut, dass wir uns hatten! 

Wir trafen uns jede Woche mehrfach, tauschten uns aus, gaben uns Halt und machten uns Mut, lachten über verrückte Situationen, über unsere Unzulänglichkeiten als Mutter und Ehefrau, nahmen vieles mit Humor, fuhren mit unseren Familien gemeinsam in den Urlaub, tanzten auf vielen Festen, bekamen weitere Kinder, blieben einander immer nah. 

Die Lebensentwürfe sind so verschieden wie wir: Eine zielstrebig und strukturiert, die andere kreativ und chaotisch. Eine beruflich erfolgreich mit einer eigenen kieferorthopädischen Praxis, die andere immer mal wieder als Texterin unterwegs, ansonsten voll und ganz erfüllte Mutter. 

Heute, viele Jahre später, hat sich die eine auf eine spannende spirituelle Reise zu sich selbst begeben. Die andere schaut fasziniert und interessiert zu, hinterfragt auch mal und bekommt inspirierende Antworten. Die Treffen sind weniger geworden, die Gespräche nicht weniger innig und tiefgreifend. Und noch immer geht es viel um unsere Kinder und die Frage, wie wir sie stärken können. Unser Austausch tut gut und gibt uns Sicherheit und das ist es, was wir mit diesem Blog wollen: Andere Mütter und damit ihre Kinder inspirieren, in den Arm nehmen, stärken und unterstützen. Wie schön wäre es, wenn uns das gelingen würde.