
Vor einiger Zeit habe ich einen Podcast über Stärken und Schwächen gehört, der mich sehr inspiriert hat:
Stell Dir einmal vor, dass wir alle Sterne sind. Die Spitzen dieser Sterne sind unsere Stärken und die Einziehungen unsere Schwächen. Beide sind gleich wichtig, denn wenn Du Dir Deine Stärken und Schwächen mal genauer ansiehst, kannst Du aus ihnen Deinen Lebenssinn und Deine Lebensaufgabe ableiten. Warum bist Du auf dieser Erde? Was möchtest Du hier lernen, welche Erfahrungen möchtest Du machen? Und was möchtest Du der Welt hinterlassen? Hast Du Dir diese Fragen schon mal gestellt und vor diesem Hintergrund Deine Stärken und Schwächen betrachtet?
Deine Stärken sind Deine Potenziale, aus denen Du schöpfen kannst, die Du ausweiten und auf die Du vertrauen kannst. Sie helfen Dir dabei, Deinen Weg und Deine Vorlieben zu finden. Es ist aber genauso wichtig, auch Deine Schwächen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn diese zeigen Dir, was Dich nicht erfüllt, Dir nicht gut tut und bewahren Dich in bestem Falle davor, einen falschen Weg einzuschlagen.
In unserer Gesellschaft und gerade in der Schule werden Fehler und Schwächen leider meist sehr negativ bewertet. Schwächen müssen stets ausgeglichen und Fehler korrigiert werden; wir haben dadurch bedingt viel zu oft den Anspruch an uns und unsere Kinder, perfekt zu sein bzw. Aufgaben perfekt erledigen zu wollen. Wie viele Kinder quälen sich durch die Schule, weil sie vor allem Schwächen ausgleichen sollen, anstatt den Fokus auf ihre Stärken zu legen und diese auszubauen!
An dieser Stelle greife ich das Bild des Sterns noch einmal auf, weil ich es so schön finde: Deine Schwäche, also die Einziehung Deines Sterns, greift doch perfekt in die Stärke, also die Spitze eines anderen Sterns. Wir ergänzen uns so wunderbar mit anderen Menschen und könnten viel leichter durchs Leben gehen, wenn wir aus dem Konkurrenzdenken und Vergleichen endlich in ein Miteinander finden würden. Stellt Euch mal all die schönen Sterne vor, wie sie allesamt ineinandergreifen, sich gegenseitig vervollständigen und ein riesengroßes Zahnrad bilden. Jeder Stern steuert seine Stärke dazu bei, das Zahnrad zu bewegen, während seine Schwäche durch ein anderes Zahnrad ausgeglichen wird. Ist das nicht ein ganz wundervoller Gedanke?
Für mich ist dieses Bild der ineinandergreifenden Sterne inzwischen eine Art Kompass für meine Rolle als Mutter. Es zeigt mir, wie wichtig es ist, mich auf die Stärken meines Kindes zu konzentrieren und seine Vorlieben und Potentiale zu fördern. Es dabei zu unterstützen, seine Individualität zu entfalten. Und ganz wichtig: Ihm dabei zu helfen, die eigenen Stärken und Schwächen zu nutzen, um seinen ganz persönlichen Weg zu finden und seine Träume zu leben.